Kurzinfo Rebhuhn

Allgemeines

Das Rebhuhn ist ein Standvogel und damit das ganze Jahr über in unseren Breiten anzutreffen. Leider ist der Bestand des Hühner- bzw. Feldvogels in Deutschland in den etwa 20 Jahren um nahezu 90 Prozent zurückgegangen. Männchen und Weibchen ähneln sich in ihrem Farbgefieder stark. Das Weibchen ist aber in seinem Körperbau etwas größer. Als größten Feind kann man wohl den Menschen nennen, denn der hat den Lebensraum des Rebhuhnes stark verändert. Aber auch Prädatoren wie Fuchs, Wildschwein, Greifvögel, Dachs, Krähen und Eulen gehören zu den Feinden des Rebhuhns. Es richtet sein Nest am Boden ein (Bodenbrüter) wobei die Brutzeit bei etwa 24 Tagen liegt.


Steckbrief


Lebensraum

Das Rebhuhn hat sich nahezu über ganz Europa sowie den asiatischen Teil Russlands verbreitet. In Skandinavien ist nur noch der südliche Teil besiedelt. Hahn und Henne leben in einer Jahresehe zusammen. Vom Winter bis zur Balz leben diese meist in Familienverbänden bzw. „Ketten“ zusammen. Es ist naturgemäß ein Steppenbewohner bzw. Steppenvogel und bei uns der typische Bewohner klein parzellierter Wiesen- und Feldlandschaften. Es ist in seinen Ansprüchen ein echtes Feldhuhn und bewegt sich meist laufend am Boden fort. Lediglich in Gefahrensituationen kann es über kurze Strecken fliegen.


Wenn eine Rebhuhn-Kette, also der arttypische Familienverbund aus Eltern- und Jungtieren, in einer solchen Situation auffliegt, sind meist alle in der Gegend versprengt. Dann ruft der Rebhahn bald darauf wieder alle zusammen.

Maßgeblich haben wohl der zunehmende Flächenverbrauch und die Intensivierung der Landwirtschaft das Vorkommen des Rebhuhns negativ beeinflusst. Damit verbunden sind der Verlust an Feldstreifen, Hecken und anderen Strukturen, die Grenzlinieneffekte begünstigen. Monokulturen großer Agrarflächen und der Einsatz von Insektiziden spielen eine wichtige Rolle. Die Schädlings- und Unkrautbekämpfung auf Agrarflächen vernichtet Insekten und Wildkräuter, welche für das Rebhuhn überlebenswichtig sind. Ruhige Brutplätze und Deckung vor Feinden sind selten geworden. Nicht nur das Rebhuhn leidet darunter, auch alle anderen Feldhühner mit ähnlicher Lebensweise, wie zum Beispiel Fasan oder Wachtel, sind auf diese artenreiche Vielfalt an Nahrung und Bruthabitat angewiesen. Das Rebhuhn ist vor allem in den frühen Morgenstunden und während der Abenddämmerung aktiv. Die Nacht verbringen sie dicht zusammengedrängt am Boden, in der freien Feldflur. Rebhühner lieben das Sonnen- und Sandbad. Vor allem gut erwärmbare Böden und ein mildes Kleinklima sind ideale natürliche Standortbedingungen.

Ernährung

Je nach Lebensphase unterscheidet sich der vielfältige Speiseplan des Rebhuhns. Dieser kommt jedoch nur noch selten vor. Die jungen Küken benötigen in den ersten beiden Lebenswochen proteinreiche Insektennahrung. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Küken nicht selten auf der Suche nach Insekten wortwörtlich verhungern. Erst nach wenigen Wochen nehmen die Küken auch pflanzliche Nahrung zu sich. Insgesamt ernährt sich das Rebhuhn hauptsächlich von Insekten, Würmern, Blattteilen, Knospen und Blüten, Sämereien von Gräsern und Wildkräutern aber auch von landwirtschaftlichen Kulturpflanzen.

Bejagung

In der Vergangenheit wurde das Rebhuhn relativ stark bejagt. Heute jedoch ist dies nicht mehr möglich. Das Rebhuhn zählt zu den gefährdeten Vogelarten und steht damit auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Viele Jäger und Revierbesitzer vermeiden deshalb die Jagd und unterstützen die Wiederansiedlung des Rebhuhns. Es gibt zwar in manchen Bundesländern noch eine Jagdzeit für das Rebhuhn, doch inzwischen ist es wohl einzusehen, dass freiwillig auf die Bejagung verzichtet werden sollte um wieder einen gesunden Bestand etablieren zu können. Viele Jäger beteiligen sich am Rebhuhn Monitoring und engagieren sich in Projekten.

Das Rebhuhn - Von jung bis alt

Alle Fotos der Bildergalerie aus: http://www.rebhuhnschutzprojekt.de (Dr. Eckhard Gottschalk und Werner Beeke)