Aussterben des Rebhuhns auf landesweiter Ebene?

Folgender entsprechend markierter Text entstammt [abgeändert] dem "Bericht zum Vogelschutz Band 51"

(Eckhard Gottschalk & Werner Beeke):


"Die Rebhuhnbestände in Europa sind in den letzten Jahrzehnten dramatisch eingebrochen. Laut des European Bird Census Council (EBCC 2013) ist das Rebhuhn mit einem Bestandsrückgang von 94 % seit 1980 der traurige Rekordhalter in Sachen Aussterben. Zahlreiche andere Feldvogelarten zeigen ebenfalls starke Rückgänge, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie das Rebhuhn." Es werden im Wesentlichen drei Ursachen für den Kollaps der Rebhuhnpopulationen angegeben:

  1. Verlust an Brutplätzen
  2. Insektenmangel in den Feldern durch Pestizideinsatz
  3. Angestiegene Prädation

 

Verlust an Brutplätzen

Hecken, Feldraine und Brachen, usw. - "Die Kapazität von Lebensräumen ist im Wesentlichen bestimmt durch die Verfügbarkeit extensiver [und diverser] Strukturen zur Brut. Rebhuhndichten korrelieren mit dem Flächenanteil solcher Landschaftsbestandteile. Flurbereinigungen tragen erheblich zum Bestandseinbruch der Rebhühner bei."

(s.S.96)


Insektenmangel 

"Insbesondere der Einsatz von [...] Pestiziden verringert die [...] Artenzahl von Unkräutern und Pflanzen in den Feldern und damit indirekt die Insektendichten. Die Küken werden von ihren Eltern gerne in Getreidefelder geführt. Die Überlebensrate der Küken hängt mit der Verfügbarkeit von [tierischem Eiweiß] ab. [Diesem] Zustand wird ein wesentlicher Anteil am Bestandseinbruch zugeschrieben."

(s.S.96)

Prädation

"Prädation reguliert die Dichte von Rebhühnern. [...] Die Dichte von Füchsen, dem wichtigsten Prädator der Rebhühner, ist vor allem in den 1980er und 1990er Jahren erheblich angestiegen. Andere Prädatoren sind ebenfalls häufiger geworden. Auch die Struktur der Landschaft hat einen Effekt auf das Prädationsrisiko, vor allem zur Brutzeit. Füchse und Rebhühner treffen in strukturell verarmten Landschaften mit höherer Wahrscheinlichkeit aufeinander, da sie die gleichen, wenigen Extensivstrukturen in der Landschaft aufsuchen. Der Einfluss der Prädation durch Füchse auf die Rebhuhnpopulation erweist sich in solchen Landschaften höher als in kleinteilig gegliederten. [...]

Der Landschaftswandel [führt folglich] zu häufigeren Begegnungen zwischen Feldvögeln und deren Prädatoren."

(s.S.96)


Impressionen